polnischer Schriftsteller; auch Maler; Veröffentl. u. a.: "Die Zimtläden", "Das Sanatorium zur Todesanzeige"; wurde im Ghetto auf offener Straße von einem Angehörigen der SS erschossen
* 12. Juli 1892 Drohobycz
† 19. November 1942 Drohobycz (Mord)
Wirken
Bruno Schulz wurde im Jahre 1892 in Drohobycz im damals österreichischen, jetzt polnischen Galizien als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers geboren. Er studierte Malerei an der Akademie in Wien und Architek tur in Lemberg. Auch in Paris hat er sich zu Studienzwecken aufgehalten. 1918 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen und unter ärmlichen Verhältnissen als Zeichenlehrer gelebt hat. Die Zeichnungen, mit denen er später auch seine Bücher illustriert hat, zeigen seine Vorliebe für düstere Szenerien und Traummotive.
1934 erschien sein erstes Buch, die "Zimtläden". Es erwarb ihm unverhofften Ruhm und Sch wurde von der polnischen Literaturkritik als Begründer einer neuartigen Erzählkunst gerühmt. Die Träume eines Chagall und die Schreckensivisionen eines Hieronymus Bosch hatder genialskurille Dichter hier in seine aus Mythen, biblische Tradition und moderne Welterfahrung genährte Sprache umgesetzt. Sein Werk ist beherrscht von der Spannung zwischen Phantasie und Wirklichkeit, Geist und Materie, aber auch von der Auseinandersetzung des soliden Kaufmannsgeistes des 19. Jahrhunderts ...